Auch wenn Popcorn heute nicht mehr aus dem Kino wegzudenken ist, kam es erst vor rund fünfzig Jahren nach Deutschland. Bereits 1885 hatte der Amerikaner Charles Cretor die mobile Popcornmaschine erfunden, die der heutigen sehr ähnelt. Die älteste bekannte Popcorn-Maschine stammt übrigens aus dem Jahr 300 vor Christus.
Mit der Einführung des Tonfilms begannen Straßenverkäufer in den USA erhitzen Mais aus den Popcornmaschinen auch vor den Kinos zu verkaufen. Besucher:innen schmuggelten den Snack zunächst heimlich ins Kino. Später verkauften die Kinos das Popcorn selbst im Vorraum der Säle. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre rettete der Verkauf von Popcorn so viele Kinos vor dem Ruin.
Wie uns Hans-Jürgen Jochum, früherer Geschäftsführer der Kinopolis Main-Taunus GmbH & Co. KG und der Kinopolis Entertainment GmbH, in einem Interview mitteilte, wurde das Darmstädter Helia als eines der ersten deutschen Kinos überhaupt mit den amerikanischen Automaten ausgestattet und konnte so mit großem Erfolg auch das erste Popcorn in Darmstadt verkaufen. Während in den USA der salzige Puffmais am beliebtesten war, wurde in Deutschland vor allem das süße Popcorn beliebt.
Schon früh stellte sich heraus, dass der Verkauf von Speisen und Getränken zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor für die Kinos werden wird. Betreiber müssen heute etwa die Hälfte des Ticketpreises an den Filmverleih abtreten. Von den restlichen Einnahmen müssen sie unter anderem Instandhaltung, Personal und Stromkosten finanzieren.
Für viele Personen gehört es bei einem Besuch im Kino dazu, sich Essen und Getränke zu kaufen. Um einen Überblick darüber zu bekommen, was heute in Kinos gekauft wird, haben wir eine Umfrage durchgeführt, an der insgesamt 131 Personen im Alter von 21 bis 30 Jahren teilgenommen haben. Das Rennen haben klar das süße Popcorn und die Cola gemacht. Von den Befragten haben insgesamt rund 50 Prozent für das süße Popcorn und 59 Prozent für die Cola abgestimmt. Nachos mit einem beliebigen Dip und Wasser sind mit 36 Prozent beziehungsweise 12 Prozent auf dem zweiten Platz gelandet. Überraschenderweise hat keine der befragten Personen angegeben, im Kino am liebsten Eis zu essen, dazu aber später mehr.
Für viele Personen gehört es bei einem Besuch im Kino dazu, sich Essen und Getränke zu kaufen. Um einen Überblick darüber zu bekommen, was heute in Kinos gekauft wird, haben wir eine Umfrage durchgeführt, an der insgesamt 131 Personen im Alter von 21 bis 30 Jahren teilgenommen haben. Das Rennen haben klar das süße Popcorn und die Cola gemacht. Von den Befragten haben insgesamt rund 50 Prozent für das süße Popcorn und 59 Prozent für die Cola abgestimmt. Nachos mit einem beliebigen Dip und Wasser sind mit 36 Prozent beziehungsweise 12 Prozent auf dem zweiten Platz gelandet. Überraschenderweise hat keine der befragten Personen angegeben, im Kino am liebsten Eis zu essen, dazu aber später mehr.
Für unsere Recherche haben wir mit Darmstädter:nnen gesprochen, die das Kino zu einer ganz anderen Zeit erlebt haben. Im Gespräch mit verschiedenen Menschen verschiedener Generationen konnten wir auf jeden Fall eines herausfinden: Viele Filmbegeisterte berichten, dass sie in den fünfziger und sechziger Jahren oft nichts in den Kinos aßen. Einige berichten, dass sie manchmal vor einer Vorstellung ein paar Kräuter- oder Anisbonbons in ihre Tasche packten und während des Filmes mit Freunden teilten. Generell war es aber nicht üblich, im Kino zu essen. Das Knistern von Bonbonpapier während einer Filmvorstellung war für einige Kinobesucher:innen ohnehin schon ein großer Störfaktor.
Zwischen der Bonbon-Ära der fünfziger und sechziger Jahre und der Popcorn-Ära ab 1970 hatte eine heute noch wohl bekannte Marke großen Einfluss darauf, dass sich Essen im Kino etablierte…
Die Firma Langnese veränderte die Kinowelt mit ihrem Eis. Sogar während der Vorstellungen pausierten Filme, damit Kinomitarbeiter:innen mit Bauchläden in den Sälen Eis verkaufen konnten. Für viele war diese Pause kein Vergnügen, doch trotzdem steht fest: Mit dem Verkauf von Eis im Kino begann eine neue Konsum-Ära des Kinos.
Der Bauchladen ist vielen Kinobesucher:innen negativ in Erinnerung geblieben. Wer will denn auch gern beim Film schauen gestört werden?
Eis am Stiel wurde bereits 1935 vom Geschäftsmann Karl Seyfehrt von Dänemark nach Deutschland importiert. 1936 entstand die Langnese-Eiskrem GmbH. Sie startete mit schnellem Erfolg, bevor im Zweiten Weltkriegs aufgrund der Rohwarenknappheit die Produktion vorerst einstellen musste. Ab 1948 nahm Langnese die Produktion wieder auf. In den folgenden Jahren wurde die Eismanufaktur immer erfolgreicher, immer mehr Sorten kamen zum Sortiment dazu. Produziert wurde schon in den sechziger Jahren im südhessischen Heppenheim.
Besonders der Konfekt von Langnese wurde in den Kinos gerne gekauft. Einige berichten, dass Kinos sogar der einzige Ort waren, in denen es den Snack zu kaufen gab. Viele, die noch eine Zeit ohne Snacks im Kino kannten, erzählen uns, dass dieser Konfekt die erste Speise war, die sie sich im Kino gekauft haben. Wir erfahren aber auch von andere Zeitzeugen, dass sich viele das Eis in den ersten Jahren überhaupt nicht leisten konnten.
In den achtziger Jahren warb Langnese erstmals mit dem Song „Like Ice in the Sunshine“ für ihre Produkte. Der dazugehörige Spot wird in Deutschland schnell berühmt, auch weil er vor den Filmvorstellungen im Kino abgespielt wurde.