KAPITEL IV

Programm & Menü

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von Arzu Eren, Merle Grewe und Marit Reimann

Programm & Menü

1911

Diese Ankündigung des Darmstädter Residenztheaters informierte darüber, welches Programm zwischen dem 9. und 12. Dezember 1911 aufgeführt werden sollte. Asta Nielsen ist dabei Hauptverkaufsargument für den deutschen Film „Zigeunerblut“. Abgedruckt ist neben der Besetzung des Films eine kurze Beschreibung des Inhalts. 

Wie in den frühen Jahren des Kinos üblich, konnte man sich im Residenztheater auch über „Aktuelle Weltereignisse“ informieren. Rechts unten wird neben diesen außerdem die Präsentation lustiger Kurzfilme angekündigt. 

1931

„M“ kam in Deutschland am 11. Mai 1931 in die Kinos. Filmplakate gab es allerdings schon seit Ende des 19. Jahrhunderts. Genannt sind auf diesem außer dem Titel des Films noch der Regisseur Fritz Lang sowie das Produktionsunternehmen Nero-Film AG. 

Bevor es die Möglichkeit gab, digitale Kopien von Filmen an die Kinos zu schicken, gab es Firmen, die die Filmrollen an die Kinos verliehen. In diesem Fall war es die Vereinigte Star-Film GmbH. Unten links steht noch „Tonverfahren Tobis Klangfilm“ geschrieben, der Name der deutschen Filmproduktionsgesellschaft, die ebenfalls an dem Film beteiligt war. 

 

1962

Die ersten Filmprogrammhefte erschienen in Deutschland ab 1919. Verschiedene Verlage veröffentlichten unterschiedliche Hefte bis in die sechziger und siebziger Jahre. Die hier abgebildete „Illustrierte Filmbühne“ erschien zwischen 1946 und 1969. Darüber hinaus erschienen beispielsweise noch der „Illustrierte Filmkurier“, sowie „Das Neue Filmprogramm“. 

Charakteristisch für diese Hefte ist, dass sie anders als in Kinoprogrammen pro Heft nur einen einzigen Film thematisierten. Üblicherweise thematisierten sie die Besetzung und lieferten eine ausführliche und bebilderte Beschreibung der Filmhandlung. 

„Ein Pyjama für Zwei“ erschien in den USA 1961 unter dem Titel „Lover come back“. 

Der Kinostart in Deutschland war etwas verzögert am 2. März 1962. Das vorliegende Heft ist auf den 14. Juli 1962 datiert. 

 

 

 

Die Hefte waren günstig zu kaufen. Mit 20 Pfennig pro Heft und einer „rotgebundenen Sammelmappe mit Klemmvorrichtung“ für 3 DM konnte das Sammeln beginnen. 

Da die Hefte nicht mehr (nach-) produziert werden, haben sie inzwischen echten Sammlerwert und werden teilweise für ein Vielfaches ihres ursprünglichen Preises verkauft. 

1983

Auch „Die Klappe“ nutzte den Erfolg des Films zu Werbezwecken. Wenige Wochen nach der deutschen Erstausstrahlung im Februar erschien dieses Heft, die zweite Ausgabe von der „Klappe“. Das Filmplakat von Columbia Pictures rollt sich, mit der Ankündigung des preisgekrönten Films, scheinbar von der Frontseite herunter. 

„Die Klappe“ erschien ab 1983 als Programmzeitung für das Pali-Programmkino. 11-mal im Jahr informierte sie über das Monatsprogramm. 1993 wurde sie eingestellt.

 

2000

Auf diesem Flyer wird die Eröffnung des Cinemaxx  für Februar 2000 angekündigt. Ansage per Telefon und Sendung per Fax, Programmansagen in Fernsehen und Radio ergänzten die bereits bekannten Zeitungen und Flyer. Zusätzlich gab es die damals noch eher neue Option, Informationen auf der Internetseite des Cinemaxx zu erhalten und dort Karten zu reservieren.

 

Fazit

In einer Zeit vor Radio, Fernsehen und Internet waren gedruckte Medien der naheliegende Weg, Interessierte über das aktuelle Programm zu informieren. So entstanden früh Programmzeitungen, Anzeigen in Zeitschriften und Filmplakate. Die Möglichkeiten, an Kinoprogramme zu kommen, wuchsen mit der Zeit, darunter das Fernsehen, Radio, Telefon, Fax und das Internet.